THEMA:

hallo,

habe meine scheibenbremse demontiert und nun, nach dem zusammenbau wieder bremsflüssigkeit reingefüllt.... und es bremst nicht. seit gestern sitze ich im schichtsystem und entlüfte und entlüfte. habe auch schon die bremsklötze näher zusammengerückt, dass sie bereits initial die scheibe berühren und es hörbar schleift. die bremskolben bewegen sich höchstens einen 10tel millimeter, wenn ich den bremsheble ziehe. ich könnt heulen.
da muss doch luft im system sein, oder? obwohl ich die letzte stunde eigentlich nur einen luftblasenfreihen bremsflüssigkeitsstrom aus dem ventil begrüsste, nachdem ich den hebel zog und ihn dann erst wieder kommen ließ, als das ventil wieder zu war. auch die membran im vorratsbehälter ist immer ausgefahren, wenn ich den niedrigen flüssigkeitsstand nachfülle - ein idiz, dass der behälter dicht sein müsste. alle schrauben sind festgezogen. es zieht also nirgendwo nebenluft.
was kann ich noch machen? ich will mir nicht unbedingt noch einen bremsentlüfter für 25 eu kaufen....

alls klar, danke im vorraus.
marek

Nun ja jetzt kommt dann wieder die Geschichte mit dem Fachmann....
Est mal gut, daß Du das noch zuhause gemerkt hast und nicht erst unterwegs....
Als erstes solltest Du Dir nochmal einen Liter Bremsflüssigkeit kaufen dann brauchst Du noch einen Schlauch und eine leere Flasche.....
einen 8er Ringschlüssel und einen Helfer. (einer füllt obern ein und pumpt und einer macht unten das Ventil auf und zu) Diese Pumpen aus dem Zubehör sind nur bedingt tauglich, richtig bringen tuns nur die druckluftbetriebenen Teile...
Dann vorgehen wie in
www.dolecek.de/xbrat/bremse.htm
beschrieben.
Das Problem ist nur, daß du so schnell und solange pumpen und das Ventil unten auf und zu schrauben mußt so daß die in den Leitung hängende Luft nach unten gezogen und über den Nippel entlüftet wird....
Das geht halt mit einer druckluftbetriebenen Pumpe viel einfacher....

Hi,
weiß zwar auch auf die Schnelle keinen Rat, hab aber noch 'ne komplette Bremsanlage rumliegen. (wenn alle Stricke reißen) Haben die Kolben gefressen? Dreck in der Leitung?

BubBubBub

Hallo Marek,

nur so zum Verständnis, bzw zum Einkreisen des Problems:

- lässt sich mit dem Handhebel überhaupt (zumindest geringer) Druck aufbauen ?
- oder: rutscht der Hebel einfach bis zum Anschlag durch?
- Wenn Du (ohne das Entlüftungsventil aufzumachen) mit dem Handhebel pumpst (mehrfach kurz hintereinander voll bremst) lässt sich dann (wenigstens ein bischen) Druck aufbauen?

Hast Du früher schon mal Bremsflüssigkeit gewechselt ( also ein ungewöhnliches Problem) oder ist das erste Mal für Dich?
Man kann leicht Luft ansaugen statt abpumpen, wenn man die Reihenfolge der Vorgänge nicht sauber in der richtigen Reihenfolge durchführt - siehe Johannes Musterblättle

Gruß und viel Erfolg

be careful

StefanP

halllo, zur späten stunde!

es sieht so aus, dass ich die komplette bremsanlage demontiert habe also auch der vorratsbehälter ganz leer war:( nach Johannes' Musterblättle müssen in diesem fall die bremsenzylinder vom fachmann gefüllt werden? verstehe ich das richtig?
und noch was verstand ich auch nicht so recht: "Wenn man aus Versehen Luft reingepumpt hat, kann es nötig sein, den Hebel zu ziehen und <b>die Verschraubung am Bremsschlauch oben leicht und kurz zu lösen</b>. Der Nippel unten entlüftet sich selbst." gemeint ist die Verschraubung des Bremsschlauches oben direkt am bremsbehälter?
der hebel lässt sich bis zum griff durchziehen. ich spüre einen leichten widerstand.
es muss Aber bei der Entlüftung der Deckel vom Vorratsbehälter generel offen sein?
und ist es normal, dass sich die Kolben nur so gering bewegen?

danke im Vorraus.

hoffe, ich kann meine kleine, süße bald mal wieder ausfahren. Sie schaut schon so traurig.

Marek

????? Oben öffnen? Deckel geschlossen?????
Entlüften mit geschlossenem Deckel geht nicht, wie willst du neue Bremsflüssigkeit nachfüllen?
Bremsleitung wird nur unten geöffnet, ist eigentlich ganz einfach, aber wenn man es noch nie selber gemacht hat, würde ich mir fürs erste mal jemanden suchen der sich auskennt. Alleine geht es sowieso nicht.
Axel

schraub doch mal die bremszange von der gabel ab, schwenke sie etwas hin und her und klopfe leicht mit einem schraubenziehergriff drauf und entlüfte erneut.

wenn das nix nützt und auch wenn ich für diesen vorschlag schon gescholten wurde:
wenn Du den deckel vom vorratsbehälter runter hast, dann schraub mal den bremshebel ab und achte, ob blasen aufsteigen. wenn das passiert,dann zeigt das, dass der kolben der bremspumpe in lösestellung zu weit reingeschoben wird und die ausgleichsbohrung versperrt wird. -> bremshebel wechseln

mfg

@hondada
Flüssigkeit wechseln get *schon* alleine.
Hab ich jedenfalls alleine gemacht. Hm. Vielleicht ist jetzt gar keine Bremsflüssigkeit drin? Waaa! Womit hab ich die letzen 2 Jahre gebremst? *Haarerauf*


Daniel

Ja ok, geht alleine, aber danach wäre ich so genervt, daß ich mir die Arbeit hätte sparen können, weil ich nämlich die ganze Kiste zu Brei gestampft hätte.
Pumpen, öffnen, schließen... alles gleichzeitig, da brauchst man ja 5 Ellenbogen.
Axel

ich bin ja auch doof. klar, deckel oben offen lassen. sonst ist ja unterdruckeffekt und das ist so praktisch wie schokolade gut gegen zähne ist:)
ja, danke allen. hab erfolgrteich entlüftet - allein mit zwei ellenbogen, geduld und fingerspitzengefühl eines chirurgen:). aber jetzt habe ich schon wieder das nächste problem: ich habe die bremssattelbefestigungsscraube abgedreht. muss eine neue her. was kostet die etwa? damit ich ein vergleich hab. danke, marek.

mir fehlen die Worte.... ich hör´ schon Johannes und choice stöhnen...
Wie war das doch gleich mit Kupferpaste und Gefühl im Arm...etc... ?
bub bub Peter

Mit dem Fingerspitzen Gefühl eines Chirurgen die Schraube abgedreht (grins)
von dir möcht ich nicht operiert werden.
Ich kauf alle Schrauben nur noch im Eisenwaren Handel.
Gott sei Dank gibts bei uns in der Gegend noch einige Eisenwarenhändler vom alten Schlag, bei denen du jede, auch noch so ausgefallene Schraube einzeln bekommst, meistens zum halben Preis wie Baumarkt und nur einem Bruchteil vom Hondahändler.
Axel

@Peter_mit_Gefühl_im_Arm:

hihihi, ich hab das gleiche gedacht.....

bub bub

Robert

alte schrauberweisheit - nach fest kommt ab....

MfG
Dieter

Das Chirurgen schlechte Handwerker sind ist doch bekannt. Es wundert mich nichts.
Beispiel:
Wenn man einen Tisch mit einem zerborstenen Bein zum Schreiner bringt, dann macht der ein gutes neues solides Bein in passender Länge dran. Das ist Handwerk.
Also was man da aber von der schneidenden Zunft geboten kriegt, das ist doch einfach handwerklicher schrecklich Pfusch. Manchmal werden nur Luftballons drum gebunden und es heißt: Das wird in ein paar Wochen gut sein.
Oder man bekommt ein wild irgendwo mit Schrauben und Rödeldraht, stabilbaukastenähnlichen Lochplatten, Kohlestiften, oder irgenwo mit Resten der Tischunterkannte befestigtes "Etwas" zurück. Manche von diesen sogenannten "Künstlern" schrecken noch nicht mal davor zurück, irgendwelche Titan, Kunststoff oder oder Porzellanteile nicht achsengerecht geschweige den längengerecht innerlich oder äußerlich ein/anzubringen. Da werden ja vorher und während der Reparatur mit Magneten, hochfrequentem Lärm und schädlichen Strahlen sogar extra noch Bilder gemacht. Und was kommt raus? 1-2cm Differenz gilt dann teilweise als gutes Ergebnis, weil man noch was in den Schuh legen kann. Einfach unglaublich im handwerklichen Sinne; kein Lehrling würde mit so einem Gesellenstück bestehen.
Es heißt dann nur:
Have you huged
your surgeon today

Gruß Harri
(Kein Aufschneider)

.....tja, wie sagte die Chirurgenkapazität, nachdem mir zwei Wochen zu früh die Spicknägel aus meiner Schulter entfernt werden mussten, die mir in Frankreich im Provinzkrankenhaus reingezimmert worden waren (=> Pfingsttour 2001):

"Wenn der Pfuscher bei mir arbeiten würde, würde ich ihn rausschmeissen!!!"

100 Punkte für branchenunübliche Offenheit
0 Punkte für mangelndes Feingefühl (war gerade aus der Narkose erwacht)

bub bub

Robert

Nachtrag zu Obigem eher überspitzt Formuliertem:
Man muß auch fair bleiben, das was Patienten beispielsweise "zum Reparieren" anbringen, da würde Jemand aus dem Handwerk sich weigern dort überhaupt Hand anzulegen.
@ Robert vielleicht hilft Dir das ein bischen damit umzugehen
In der Notfallversorgung gilt manchmal "Wer gar nichts macht, macht Alles falsch" und "man muß halt manchmal Sachen machen, wo man weiß daß es Bessere gibt, die aber gerade leider nicht da sind".
In Deutschland gibt es ca echte 250 unfallchirurgische Abteilungen, die im wesentlichen erst in den letzten 30 Jahren wie Sateliten aus einer handvoll führender "Basisabteilungen" (den sogenannten Chefarztschmieden) durch Entsendung von guten Oberärzten unter Mitnahme ihres Wissens, die woanders Chef wurden, entstanden sind. Aber noch nicht mal hier gibt es bis ins letzte einheitliche Therapie Standards.
In anderen Ländern gibt es teilweise gar nicht diese Unterteilung sondern Schwerpunktkliniken und der Diensthabende in einem Provinzkrankenhaus, als auf einem anderen Gebiet ausgebildeter Arzt/Chirurg muß Eingriffe an einem noch dazu komplexen Gelenk wie dem Schultergelenk vornehmen und macht das so wie er sich das vorstellt und eigentlich weniger kann. Herauskommen dann leider teilweise Versuche/Ergebnisse, die aus unserer deutschen Sicht eher nicht sehr positiv bewertet werden. In Deutschland gibt es aber auch noch Lücken wo man sich bei einem wirklichen Problem überlegen sollte (so man kann) wo man hingeht ich nenne einfach mal Neurochirurgie und Handchirurgie. Aber das ist ein anderes Thema.
Deshalb Wer nicht bremst verliert leider meistens.
Gruß Harri

um diese schraube zu killen, bedarf es eines echten mannes. prospekt!
gruss
choice

seid's doch nicht so gemein - den Schaden hat er ja schon!

ts ts ts ts ts

StefanP